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 Biologisch-dynamische Bewirtschaftung

Jahresablauf auf RISCA GRANDE

Frühling



Der Frühling ist die grünste Jahreszeit im Süden Portugals. Durch die Winterregen und die langsame Erwärmung der Luft beginnen die verschiedensten Gräser und blühenden Kräuter in den Olivenhainen zu spriessen. Die Olivenbäume bilden neue Triebe und Blätter. 

Die Flächen der Olivenhaine werden von uns nicht im herkömmlichen Sinne umgepflügt. Stattdessen wird das Grüngut drei- bis viermal gemulcht, also abgemäht, gehäckselt und unter den Bäumen ausgebreitet. Der Vorteil der pfluglosen Bodenbearbeitung ist, dass der Verzicht auf jegliches Eindringen in den Boden Erosionen vorbeugt. Gleichzeitig schützt die Pflanzendecke, die durch das Mulchen entsteht, den Untergrund vor Austrocknung und fördert das Bodenleben.
Sobald sich die ersten Blüten an den Bäumen zeigen, ist es an der Zeit, diese vor Schädlings- oder Krankheitsbefall zu schützen, um die Entwicklung der Früchte zu sichern. Hierfür verwenden wir ausschliesslich im ökologischen Landbau zugelassene Mittel. Doch auch das biologisch-dynamische Hornkieselpräparat wird ausgebracht. Dieses soll unter anderem eine Verbesserung der Pflanzengesundheit erreichen.
Ausserdem müssen wir für die heisse Trockenperiode im Sommer vorsorgen und die noch im Boden gespeicherte Feuchtigkeit für die Futterproduktion (Heu und Grassilage) zur Versorgung unserer Mutterkuhherde nutzen.
Auch die Wartung des Bewässerungssystems ist unerlässlich für ein fehlerfreies Funktionieren in den kommenden Sommermonaten.

Sommer

Die Region Alentejo gehört zu den sonnenreichsten Ecken Portugals. Die Sommer sind von langen Tagen und hohen Temperaturen bis zu 45° Celsius geprägt. Anhaltende Trockenheit und Hitze machen Mensch und Tier, aber auch den Pflanzen zu schaffen. Vieles steht still, und auch wir schliessen den Betrieb für eine dreiwöchige Sommerpause. Ein Teil unserer Olivenhaine, vor allem die Neuanpflanzungen, werden aus dem im Winter gefüllten See unseres Betriebs bewässert. Die Bäume nutzen die Sonnenenergie und wandeln sie in Assimilate um, die in die wachsenden Früchte eingelagert werden. Zugleich sind Oliven jedoch auch anfällig für Einstiche der Olivenfliege, die diesen Platz für ihre Eiablage nutzen möchte. Da darunter jedoch die Qualität der Oliven leidet, hängen wir selbst gebaute Fallen in die Bäume.
Ausserdem warten wir die landwirtschaftlichen Maschinen. Im August und September müssen die Wasserschosse, die rund um den Stamm wachsen, entfernt werden, um ein Verwildern der Bäume zu verhindern.
Da das Abfüllen des in kühlen Edelstahltanks gelagerten Olivenöls bei uns mit viel Handarbeit verbunden ist, sind wir damit auch den Sommer über immer wieder beschäftigt.

Herbst

Im Herbst wird das biologisch-dynamische Hornmistpräparat auf die Flächen ausgebracht. Es unterstützt unter anderem das Bodenleben, die Bodenfruchtbarkeit und das vegetative Wachstum der Pflanzen. Auch die Aussaat von Untersaaten und Viehfutter ist nun nach den ersten Regenfällen wieder möglich. Außerdem bereiten wir die Inbetriebnahme der Verarbeitungsanlage für die bevorstehende Ölproduktion vor. Diese umfasst auch eine Generalreinigung, bei der wir alle Maschinen auseinander bauen, um sie von innen säubern zu können.
Den Olivenbäumen geht es prächtig. Stolz stehen sie da – mit vom Gewicht ihrer Früchte gebeugten Ästen. Die Oliven, die anfangs noch grün sind, fangen Ende Oktober an, ihre Farbe zu wechseln und werden violett.
Jetzt wird es ernst! Der Moment, auf den wir das ganze Jahr hingearbeitet haben, ist da: die Olivenernte. Bis Mitte Januar herrscht nun Hochsaison auf RISCA GRANDE…
Grosse Netze werden unter den Bäumen ausgelegt, auf die die Oliven geschüttelt werden. Je nach Alter und Grösse der Bäume wird dabei entweder ein maschinelles Verfahren verwendet oder von Hand geerntet. Jüngere und daher kleinere Bäume können mit Hilfe des Traktors geschüttelt werden. Die besonders betagten Exemplare mit ihren knorrigen Stämmen und raumgreifenden Kronen hingegen können ausschliesslich von Hand abgeerntet werden. In unser hervorragendes Olivenöl RISCA GRANDE ANTIQUE gelangen beispielsweise nur Oliven von diesen alten Bäumen.
Der richtige Reifegrad und die Gesundheit der Oliven sind mitentscheidend für die Qualität des Olivenöls. Daher achten wir bei der Ernte sorgfältig darauf, dass Früchte, die frühzeitig auf den Boden gefallen sind, nicht in die Fertigung gelangen.
Zweimal am Tag werden die Oliven mit einem Hebekran auf einen Anhänger aufgeladen.  Auf dem Weg zur Weiterverarbeitung sind vor allem kurze Transportstrecken und die Vermeidung von unnötiger Zwischenlagerung ausschlaggebend für das bestmögliche Ergebnis. Wir gewährleisten die, indem die stets erntefrischen Oliven in unserer eigenen Ölmühle auf RISCA GRANDE verarbeitet werden.
Für die Erzeugung der Aromaöle RISCA GRANDE LEMON und RISCA GRANDE MANDARINE werden in unseren Zitrusplantagen gepflückte Früchte zu den Oliven gegeben. Mit Einsatz modernster Technologie gewinnen wir unser hochwertiges Olivenöl. Dabei werden die Oliven in mehreren Arbeitsschritten von Ästen und Blättern gereinigt, gewaschen und anschliessend gemahlen und geknetet. Von den Knetern aus wird die Paste durch eine Zentrifuge befördert, in der sich das Öl von Fruchtfleisch und -wasser trennt.
In der innovativen Anlage mit Kaltextraktion werden ausschliesslich mechanische Verfahren genutzt, um so schonend wie möglich zu arbeiten und alle gesundheitlich wertvollen Inhaltstoffe der Olive bei der Ölherstellung zu bewahren.
Abschliessend werden die fertigen Öle direkt in grosse Edelstahltanks gepumpt, in denen sie bis zur Abfüllung lagern. Eine Probe aus jedem Tank schicken wir in das Labor der Universität Lissabon, wo ein Fachpanel die sensorische Qualität prüft und weitere Qualitätsparameter untersucht werden.

Winter

Die bei der Ölherstellung verbliebenen festen Reste, d.h. Trester, Zweige und Blätter, werden gemeinsam mit dem von unserer Mutterkuhherde gelieferten Mist kompostiert. Beim Anlegen der Kompostmieten werden diese mit den biologisch-dynamischen Kompostpräparaten geimpft. Nach der einjährigen Kompostierung verteilen wir den so gewonnen natürlichen Dünger im Olivenhain.
Der Beschnitt der Bäume folgt einem jährlichen Rotationsprinzip, so dass jeder einzelne Baum alle zwei bis drei Jahre leicht beschnitten wird.
Das Schnittgut wird anschliessend gehäckselt und verbleibt am Boden.
Damit das Öl aus der aktuellen Ernte schon zur Weihnachtszeit für unsere Kunden verfügbar ist, muss es vor Verlassen unseres Betriebes gefiltert und in Glasflaschen abgefüllt werden.  Jedes Jahr Ende Februar sind wir mit einem eigenen Stand auf der Biofach in Nürnberg vertreten. Dort präsentieren wir unsere Öle und pflegen persönliche Kontakte mit Kunden und Olivenölliebhabern. Spannender Höhepunkt dieser Messe ist die Teilnahme am „Biofach Olivenölpreis“, bei dem der Geschmack des Fachpublikums über die Preisträger entscheidet und unsere Öle mehrfach ausgezeichnet wurden.